Standardgewehre für den Nachwuchs

Seit ein paar Jahren prägt eine neue Waffe die Spitze im Sportschiessen über 300 Meter: das Standardgewehr. Damit haben endlich auch die Liegendschützen eine Waffe, die ausschliesslich für das Sportschiessen konstruiert wurde und müssen nicht mehr mit dem Karabiner von 1931 schiessen. Mittlerweile werden im Feld A mit den Standardgewehren Traumresultate geschossen und 100 Punkte bei 10 Schüssen auf die A10 Scheibe sind bei den besten Schützen keine Utopie mehr.

In unserem Verein fand das Standardgewehr bisher nur eine bescheidene Verbreitung. Ein Grund ist sicher der hohe Preis. Die teuersten Modelle bewegen sich gegen 5'000.-- Franken. Dabei sind das Zubehör und die Schiessbekleidung noch nicht eingerechnet. Ein anderer Grund liegt im Trainingsaufwand. Das Gewehr allein macht noch keine Spitzenresultate aus. Es muss viel mehr trainiert werden, als z.B. mit einem Sturmgewehr, um auf ansprechende Resultate zu kommen.

Der Vorstand hat sich Gedanken gemacht, wie wir bei uns die Verbreitung des Standardgewehres fördern und somit längerfristig auch das sportliche Niveau in unserem Verein anheben können. Wir entschlossen uns, vereinseigene Gewehre zu kaufen um damit Jungschützen und interessierten Vereinsschützen die Möglichkeit zu geben, damit zu trainieren und Erfahrung zu sammeln. Diejenigen, die mit diesen Gewehren einigermassen zurechtkommen und Fortschritte machen, können dann ohne das Risiko einer Fehlinvestition eine eigene Waffe kaufen.

Unser Vorhaben erforderte natürlich viel Geld. Damit wir die Vereinskasse, die nur mit Mühe ausgeglichen gehalten werden kann, nicht zu stark belasten mussten, entschlossen wir uns, Spender für unser Vorhaben zu suchen. In den Reihen unserer verdienten Ehrenmitglieder wurden wir schnell fündig. Durch die grosszügigen Spenden von Dr. Konrad Auer, Richard Sauter, Gabriel Spälty-Leemann und Fritz Weber konnten wir bereits an der diesjährigen HV die Kompetenz zum Kauf von zwei Gewehren beantragen.

Grosszügige Spender: v.l.n.r. Richard Sauter, Konrad Auer und Fritz Weber (es fehlt: Gabriel Spälty)

Die Standardgewehre wurden nach kompetenter Beratung bei der Büchsenmacherei SpoJaWa GmbH, Sool, gekauft. Wir entschieden uns für das Modell 205 der SIG, das für unsere Zwecke gut geeignet ist und ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis hat. Wir haben auch nach einer Lösung für Linkshänder gesucht. Glücklicherweise konnten wir eine komplett ausgestattete Grünig&Elmiger Linkswaffe als Occasion erstehen. Dies wurde möglich, nachdem auch die Kant. Militärdirektion unser Vorhaben mit einem grosszügigen Beitrag unterstützt hat. Somit konnten wir am 9. Juni 2000 die 3 Waffen aus den Händen von Germain Spielmann von der SpoJaWa in Empfang nehmen. Er führte uns an einem Theorieabend ins Schiessen und in den Umgang mit diesen Gewehren ein und am 14. Juni konnte unter seiner Leitung das erste mal damit geschossen werden.

In der verbleibenden Zeit bis zu den Sommerferien wurden die Standardgewehre von zwei Schützen bereits regelmässig benutzt und erfreulicherweise hat sich mit Marco Hefti unter der kundigen Leitung von Hansruedi Weber auch ein Jungschütze ans Standardgewehr gewagt. Er hat dabei eine gute Figur gemacht. Falls es noch weitere Interessierte gibt, können sie sich nach den Sommerferien bei uns melden. Man muss sich einfach im klaren sein, dass man nur mit regelmässigem Üben zum Erfolg kommt. Wenn aber die guten Resultate einmal kommen ist die "Gefahr" gross, das es einem "packt".

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei unseren Ehrenmitgliedern Konrad Auer, Gabriel Spälty, Richard Sauter und Fritz Weber für ihre Spenden bedanken. Dank auch an die Kantonale Militärdirektion.

Die ersten Schützen wagen sich an die neuen Standardgewehre